Swiss Re untersucht Kaskadeneffekte von Naturkatastrophen und weitere neuartige Risiken

12 Juni, 2024 | Aktuell Nicht kategorisiert
Swiss Re: Zerstörte Infrastruktur ist erst der Anfang.
Swiss Re: Zerstörte Infrastruktur ist erst der Anfang.

Medienmitteilung von Swiss Re vom 12. Juni 2024.

Die Welt ist mit multiplen Krisen konfrontiert, die alle zusammenhängen und zu immer komplexeren Risiken führen, wie Swiss Re im 12. SONAR-Bericht feststellt. Der Bericht geht auf neuartige Risiken ein und untersucht deren Wechselwirkungen und Abhängigkeiten.

Patrick Raaflaub, Group Chief Risk Officer von Swiss Re: «Wir leben in einer Welt voller Krisen, die alle zusammenhängen und durch die wiederum neue Risiken entstehen können. Für Rück-/Versicherer ist es wichtig, Trends vorherzusehen und zu verstehen, wie sich grosse globale Probleme wie Klimawandel, wirtschaftliche Unsicherheit oder geopolitische Turbulenzen nicht nur auf die eigene Branche, sondern auch auf die Gesellschaft insgesamt auswirken könnten.»

Wetterbedingte Naturkatastrophen nehmen an Häufigkeit und Heftigkeit zu. Überschwemmungen, Waldbrände und Stürme können Sachschäden verursachen und Menschenleben kosten, und die Kaskadeneffekte solcher Ereignisse bergen weitere Risiken. Waldbrände können sich auf die Wasserinfrastruktur auswirken, indem sie Wasserquellen verunreinigen oder die Wasserversorgung unterbrechen. Überschwemmungen und Stürme können Stromnetze beschädigen und Verkehrsnetze stören. Wenn Strom- ausfälle ganze Fertigungslinien lahmgelegen, steht die Produktion still, Material verdirbt und Lieferungen verspäten sich. Sobald kritische Infrastruktur und Lieferketten betroffen sind, können die Schadenssummen immens werden.

Nach den massiven Störungen durch die COVID-19-Pandemie hatte die Sicherheit der Lieferketten für Unternehmen Priorität. Inzwischen sind Kosteneinsparungen wieder in den Vordergrund gerückt. Doch nicht nur der Kostendruck ist gestiegen, sondern auch die Risiken für die Lieferketten haben zugenommen, wie die Krise im Roten Meer zeigt. Aufgrund der volatileren geopolitischen Lage, der Zunahme von Extremwetterereignissen, der wirtschaftlichen Ungewissheit und der erhöhten Cyber- und Technologierisiken dürften wichtige Transportrouten rund um den Globus unsicherer werden. Deshalb sollte die Widerstandsfähigkeit der Lieferketten auf der Agenda von Unternehmen ganz oben stehen. Wenn Risiken sich häufen oder eine Lieferkette betreffen, die ohnehin bereits beeinträchtigt ist, kann dies enorme wirtschaftliche Folgen haben.

Der Klimawandel und die Lieferkettenprobleme wirken sich auch auf die Infrastruktur des Gesundheitswesens aus, das überdies permanent unterfinanziert ist. In extremeren Klimaszenarien, bei denen das Risiko häufiger Überschwemmungen und anderer zerstörerischer Ereignisse erhöht ist, kann auch die Grundversorgung gefährdet sein, etwa die Wasser- und Stromversorgung oder die Abwasserbeseitigung. Ein geschwächtes Gesundheitswesen stellt für die Gesellschaft ein erhöhtes Risiko dar. Eine zu späte oder unzureichende Versorgung trägt zu höherer Morbidität und Mortalität bei und kann so durch vermehrte krankheitsbedingte Fehlzeiten und Personalmangel die Wirtschaft belasten. Die Unterfinanzierung des Gesundheitswesens und deren Auswirkungen sind in Ländern aller Einkommensniveaus besorgniserregend.


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