Oldtimer: Autos, die keiner braucht, aber jeder haben möchte
16 Januar, 2023 | Aktuell Allgemein
Ein Auto muss in der Schweiz mindestens dreissig Jahre alt sein, um als Oldtimer zu gelten. Bereits nach zwanzig Jahren spricht das Gesetz von einem Youngtimer. Zudem gilt es bei Oldtimer Autos deutlich mehr Voraussetzungen zu erfüllen, um als solche zugelassen zu werden.
Wer hat nicht schon einmal mit dem Gedanken gespielt, einen Oldtimer zu besitzen? Laut Statistik noch immer deutlich mehr Männer als Frauen, sie sollen etwas weniger Mühe haben ab und zu unter das Auto zu kriechen, um gewisse Reparaturen vorzunehmen. Einen Vorteil haben alte Autos neben ihrer Schönheit und neben gelockerten Bestimmungen: sie verfügen über keine digitalen Komponenten. Hier kann noch mit Freude geschraubt werden. In der Schweiz soll es gemäss Bundesamt für Strassen ASTRA rund 160‘000 Auto-Veteranen geben. Der Blick schrieb im vergangenen Jahr, dass Oldtimer-Liebhaber jährlich 936 Millionen Franken an Händler, Events, Hotels oder Versicherungen ausgaben. Da klappert sich also schon ganz zünftig etwas zusammen.
Die Youngtimer unterstehen laut TCS bei der MFK den gleichen Regeln, wie normale Tagesfahrzeuge mit dem 2-Jahres-Modus zur Vorführung und den gleichen technischen Anforderungen. Classic Fahrzeuge mit über 30 Jahren bekommen, insofern ihr Zustand dem Gesetz entspricht, den Veteraneneintrag mit dem Code 180 und müssen nur noch alle 6 Jahre zur MFK, dürfen aber nur 3000 km pro Jahr gefahren werden
Wann setzt man sich in seinen Oldtimer?
Autoklassiker werden bevorzugt an den grossen Oldtimertreffen gefahren. Zum Beispiel am 25. Februar am «The International Concours of Elegance St. Moritz» in St. Moritz. An diesen Treffen werden die schönen alten Autos von ihren Besitzern gerne zur Schau gestellt. Dort heisst es sehen und gesehen werden. Für den täglichen Weg zur Arbeit oder dem Discounter sind Oldtimer mit ihren roten Kennzeichen nicht gedacht. Ein schöner Sonntagsausflug darf es jedoch schon einmal sein.
Für grosse Portemonnaies
Der am teuersten an einer Auktion versteigerte Oldtimer der Welt war 2022 ein Mercedes 300 SLR Uhlenhaut Coupé aus dem Jahr 1956, welcher für 135 Millionen Euro an einen unbekannten Bieter ging. Dahinter folgt der Ferrari 250 GTO aus dem Besitz des ehemaligen Microsoft-Chefentwicklers Gregory Whitten, welcher für 2018 für 48,4 Millionen Dollar verkauft wurde.
Versicherung
Da die ohnehin kaum bezahlbaren wertvollen Unikate stetig weiter an Wert gewinnen, braucht es für die Versicherung dieser Autos einen besonders umfassenden Schutz. Bei der Helvetia beispielsweise kann je nach Fahrzeug und dem individuellen Sicherheitsbedürfnis eine klassische Fahrzeugversicherung mit Haftpflicht und Teil- oder Vollkaskoversicherung abgeschlossen oder das Spezialangebot Kasko AllRisk für Oldtimer gewählt werden.
Die Young- & Oldtimerversicherung der Axa verspricht bis zu 30 Prozent Wertsteigerung inklusive. Auch Betriebsschäden durch Verschalten oder Materialbrüche sind versicherbar und die Schadenabwicklung erfolgt 24/7.
Eine Kasko-Versicherung orientiert sich nie am Zeitwert, sondern am tatsächlichen Wert des Gefährts. Um eine Unterversicherung zu vermeiden, ist es wichtig, dass eine Versicherung die Garantie in entsprechender Höhe übernimmt. Den Wert des Fahrzeuges stellen offiziell anerkannte Gutachter fest. Im Vertrag ebenfalls sehr wichtig sind Reparaturen zum Wiederherstellungswert. Kurz: Eine gute Oldtimer-Versicherung beinhaltet drei Dinge. Eine Klausel zum Wiederherstellungswert, jährliche Wertsteigerungsklausel sowie Schutz vor Transportschäden und Vandalismus.
Oldtimer-Versicherungen sind meist kostengünstiger als herkömmliche Autoversicherungen. Einer der Gründe dafür ist, dass Versicherer davon ausgehen, dass die Automobilisten ein solches Gefährt viel weniger und vorsichtiger fahren.
Binci Heeb
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