Helvetia: Effizienzmassnahmen, Expansion und Innovationen

Anlässlich des Investorentags am 12. Dezember 2024 präsentierte Helvetia ihre neue Strategie, die über die nächsten zehn Jahre umgesetzt werden soll. Dabei fokussiert sich der Versicherer auf das lokale Retailkundengeschäft, das internationale Specialty-Lines-Geschäft sowie operative Effizienz. Die Implementierung wird in Dreijahreszyklen erfolgen.

Das bald 170-jährige Versicherungsunternehmen, mit starken Schweizer Wurzeln, will bis 2035 seine starke Basis im Retail- und globalen Specialty-Geschäft ausbauen. Dabei ist für das Unternehmen die Stärkung der Kundennähe zentral. Am Future.Talk 3/2024 der Uni St. Gallen vom 5. November 2024 mit dem Titel: «Steht der Kunde wirklich im Mittelpunkt?» erläuterte Jan Kundert, CCO bei Helvetia Versicherungen Schweiz und Mitglied der Geschäftsleitung, dass starke Identifikationsmerkmale wie soziale Bestätigung und emotionale Interaktion zur Kundenbindung beitragen.

Zur Verbesserung der operativen Effizienz im lokalen Retailkundengeschäft und im globalen Specialty-Lines-Geschäft will die Gruppe bis Ende 2027 jährlich über 200 Millionen CHF sparen. Sie hofft, dass ein Teil dieser Effizienzverbesserung die erwartete Inflation ausgleichen wird. Die geplante Integration von Caser und Helvetia Seguros soll die operative Effizienz ebenfalls steigern.

Von der Umsetzung der Effizienzmassnahmen betroffene Stellen

Konzernweit werden rund 500 Stellen von den Massnahmen zur Verbesserung der operativen Effizienz betroffen sein. Davon entfallen 200 bis 250 Stellen auf die Markteinheit Schweiz. Ein Teil der betroffenen Stellen wird ins Ausland verlagert werden. In erster Linie betrifft dies Aufgaben ohne direkten Kundenkontakt. Die Umsetzung erfolgt über drei Jahre, weshalb der reine Abbau von Arbeitsplätzen durch natürliche Fluktuation, sowie durch interne als auch internationale Mobilität mit entsprechenden Re- und Upskilling-Massnahmen weitgehend beschränkt werden kann, wie Jonas Grossniklaus, Head of Corporate Communications bei Helvetia Insurance Group, gegenüber thebrokernews sagt.

Expansion in Spanien

Die Helvetia-Tochter Smile sei erfolgreich und werde auch weiterhin vom Potenzial der Internationalisierung des Smile-Ansatzes überzeugen. Dass dies funktioniert, würden die Fortschritte in Österreich zeigen. In Spanien will Helvetia sich in den nächsten Jahren aber auf die Erschliessung von Synergien zwischen den Gesellschaften konzentrieren und verzichtet daher auf den Aufbau einer weiteren Marke. Stattdessen werden Helvetia und Caser entsprechende Direktversicherungs-Angebote anbieten.

Die in Spanien, dank Smile, bereits gewonnen Fähigkeiten und Erfahrungen wird Helvetia aber unter ihrer Marke weiter nutzen. Die betroffenen Teams und Kundenbeziehungen in Spanien werden in Helvetia integriert. Auf die Strategie und den Markenauftritt von Smile in der Schweiz und in Österreich habe dieser Entscheid keinen Einfluss und auch keine finanziellen Auswirkungen, so der Versicherer.

Auf welche Innovationen dürfen sich Helvetia-Kunden freuen?

Innovationen müssen den strategischen Zielen des Versicherers dienen, das heisst in erster Linie seiner Positionierung als Local Customer Champion und Global Specialist. Zudem könnten Innovationen auch dazu beitragen, die Zielsetzungen des Versicherers betreffend operative Effizienz und technische Profitabilität zu erhöhen. Die Kundinnen und Kunden können sich darauf freuen, dass Helvetia weiter intensiv an der Gestaltung der Kontaktpunkte zu ihnen arbeitet.

Mit seinen neuen Beratungstools, den Möglichkeiten zur digitalen Unterschrift und mit dem Chatbot Clara hat Helvetia in den letzten Jahren bereits wesentliche Schritte gemacht. Dieser Weg soll weiter beschritten werden. Als nächstes werden vorwiegend die Kundenschnittstellen im KMU-Geschäft und im Einzellebengeschäft weiterentwickelt. Zudem könnten sich ihre Kundinnen und Kunden über die Weiterentwicklung ihrer umfassenden Angebote aus Nicht-Leben, Vorsorge sowie Produkte und Services rund um Immobilien freuen, so der Versicherer. In diesem Bereich habe sich Helvetia in den letzten Jahren einen klaren Wettbewerbsvorteil erarbeitet, der noch weiter ausgebaut werde.

Binci Heeb

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