Basler Fasnacht: Marder, gäll Du kennsch mi nit

27. Februar 2023 | Aktuell Allgemein
Basler Fasnacht: Gäll Du kennsch mi nit. Bild: Yves Weibel: Mask at Basel Fasnacht auf flickr.com.
Basler Fasnacht: Gäll, Du kennsch mi nit. Bild: Yves Weibel: Mask at Basel Fasnacht auf flickr.com.

Zugegeben, die Tierchen sind putzig, aber unter der Motorhaube Ihres Wagens die Pest. In ihrer Gestalt ähneln Marder Kleinbären. Lange wurden sie auch dieser Gattung zugeordnet. Die kleinen bis mittelgrossen Säugetiere können ein Gewicht von ein bis zwölf Kilogramm erreichen. Ihr Fell ist braun oder grau. Zu ihrer Familie gehören auch Otter, Dachse, Iltisse, Nerze und Wiesel. Doch es sind die kleinen Vertreter, welche Fahrer und deren Versicherungen nicht selten zur Verzweiflung bringen.

Seit heute Morgen punkt vier Uhr hat die Basler Fasnacht mit dem Morgestreich begonnen. Während dreier Tage werden über 300 Cliquen, Wagencliquen, Kutschen und Guggenmusiken durch Basels Innenstadt marschieren. Und nach dem Besuch drängt es die Zuschauer*innen wieder nach Hause. Oft aber nicht ihr Auto.

Basler Fasnacht: Ein Marderschaden war’s – oder doch nur ein ähnliches Tier?

Wer seien Wagen zu – je nachdem – früher oder später Stunde im Freien abstellt, kann beim Startversuch schon mal sein blaues Wunder erleben. Nämlich dann, wenn das Auto nicht starten will. Vom Fahrer unbemerkt hat sich nämlich ein putziges Marderweibchen im noch warmen Motorraum des Fasnächtlers gemütlich gemacht. Kabel und Schläuche wurden angebissen. Die Garage wird angerufen, dem Kfz-Mechatroniker genügt ein Blick unter das Auto und schon steht fest, dass es ein frecher Marder oder so etwas war. 

Fressgewohnheiten des Marders

Der Marder liebstes Fressen besteht aus Fleisch, je nach Art und Jahreszeit nehmen sie auch pflanzliche Nahrung zu sich. Sie jagen Beutetiere, die oft um einiges grösser sind als sie selbst. Darunter sind Säugetiere, Vögel und deren Eier, Reptilien, Lurche und Fische, aber auch Insekten, Krebstiere, Würmer, sowie Früchte, Nüsse und Knollen. Das alles mag interessant sein, wenn da nicht noch eine weitere Lieblingsbeschäftigung wäre. 

Sehr gerne zerbeissen die pelzigen Nager nämlich am Auto Schläuche, Stromkabel, Zündkabel, Kühlwasserschläuche, Scheibenwischwasserschläuche und auch Beläge für Lenkung und Antrieb.

Die Konsequenzen 

Hat einen Marder oder Konkurrent erst einmal die Beisswut gepackt und einen Kühlmittelschlauch durchgebissen, kann der Motor nicht mehr gekühlt werden und überhitzt. Beisst er hingegen in den Unterdruckschlauch, führt dies zum Leistungsverlust und der Motor wechselt ins Notlaufprogramm. Betrifft es jedoch das Zündkabel, läuft der Motor nicht rund oder stirbt ab. Um grössere Schäden zu vermeiden, sollte man auf keinen Fall mehr weiterfahren, falls der Motor überhaupt noch gestartet werden kann.

Natürlich zahlt bei Marderschäden am Auto die Versicherung. Natürlich?

In diesem Fall springt die Kasko- oder Vollkaskoversicherung ein, nicht aber eine Autohaftpflicht. Und nur wenn in der Police ausdrücklich festgehalten ist, dass nicht nur Bisse durch Nagetiere, sondern – was viele Prämienzahler nicht wissen – auch explizit von Mardern am Auto und Folgeschäden versichert sind. Denn neben Mardern gibt es Mittäter, die tatsächlich, trotz bescheidener Grösse, zur Gattung der Bären gehören. Und mit diesem Argument beginnen noch immer gewisse Versicherungen sich um die Regulierung zu drücken.

Bei E-Autos lohnt es sich übrigens auch die Wandladestation im Freien mit einer Zusatzversicherung zu schützen. Denn auch diese Installationen sind für die Plagegeister von bleibendem Interesse.

Wie schütze ich also mein Auto vor «Marder»-Bissen?

Die Werkstatt kann spezielle Rohre aus flexiblem Hartplastik für Kabel und Schläuche einsetzen. Drahtgitter unter dem vorderen Teil des Autos können auch helfen. Ein elektrischer Marderschreck vertreibt die Marder mit einem lauten Ultraschallton. Und helfen kann schliesslich eine gute Versicherung, die Schäden durch jede Art von Getier akzeptiert und die durchaus vorhandenen bösartigen Bisse der Marderkonkurrenz nicht mühsam ausdiskutieren will. Der Blick in die Police gibt Ihnen hoffentlich beruhigende Auskunft.

thebroker.ch wünscht allen Baslerinnen und Basler sowie allen Gästen aus dem nahen und fernen Ausland – soweit sie nicht mit scharfen Beisserchen und einem noch so schönen Fell daherkommen – eine wunderbare Fasnacht. 

Binci Heeb

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