Die stille Kraft der Anerkennung

9 April, 2025 | Aktuell Allgemein Blog
Die stille Kraft der Anerkennung: Claire H., People and Culture Leader bei grape Versicherung.
Die stille Kraft der Anerkennung: Claire H., People and Culture Leader bei grape Versicherung.

«Warum es das Wohlbefinden verändert, wenn wir Menschen zeigen, dass sie zählen». Es war ein Titel, der mich innehalten liess. Claire Hilbrinik-Damen, Head of People bei grape insurance, stand kurz davor, am 25. März auf dem HR Festival in Zürich die Bühne zu betreten.

Als jemand, der seit Jahrzehnten in der Versicherungsbranche tätig ist, halte ich immer Ausschau nach den Mutigen – den Unternehmen, die sich trauen, das Wohlbefinden der Menschen ins Zentrum ihres Geschäfts zu stellen.

Nicht nur in Werbeslogans, sondern in ihren Systemen und ihrer Unternehmenskultur.

Im Geschäftsleben sprechen wir die Sprache des Drucks – Ziele, Fristen, Ergebnisse. Es gibt den unausgesprochenen Mythos, dass Druck Leistung steigert. Dass er Erfolg befeuert. 

Aber was, wenn das gar nicht stimmt?

Was, wenn wir stattdessen anfangen, Wertschätzung zu zeigen und Verbindungen zu schaffen? Wenn wir Erschöpfung durch kreative Energie ersetzen, Apathie durch Engagement und Burnout durch echte Leistung?

Als ich Claires Vortrag auf der Agenda sah, war ich wirklich neugierig. Wie geht eine Mitstreiterin aus der Versicherungswelt ein so wichtiges – und oft übersehenes – Thema wie Wohlbefinden am Arbeitsplatz an?

Erinnern Sie sich an einen Moment, in dem Sie sich wirklich wertgeschätzt und gesehen fühlten?

Ein Meer erhobener Hände. Claire traf einen Nerv. Eine warme, angenehme Stimmung erfüllte den Raum. Wir alle wurden zurückversetzt – an jenen Moment, als eine Führungskraft uns aufrichtig dankte. Oder als ein Kollege sagte: «Danke für deine Hilfe, ich hätte das ohne dich nicht geschafft.»

Anerkennung beflügelt Motivation und hebt Menschen. Sie schafft Verbindung, Sinn und Energie. Sie erinnert uns daran, dass unsere Arbeit – und wir – gesehen werden.

Und das brauchen wir alle. Nicht nur, um zu leisten, sondern um uns geschätzt, gesehen und kreativ zu fühlen. Laut einer im Harvard Business Review zitierten Studie waren Mitarbeitende, deren Vorgesetzte sie regelmässig anerkannten, zu 40 Prozent stärker engagiert als jene, deren Vorgesetzte dies nicht taten.

Lassen Sie sich diese Zahl auf der Zunge zergehen – 40 Prozent mehr Engagement durch etwas so Einfaches wie: «Danke, du hast heute Grossartiges geleistet.»

Wenn es so einfach ist – warum gibt es dann nicht viel mehr engagierte Mitarbeitende? Und warum ist Engagement überhaupt so wichtig?

Wie entsteht eine Kultur, in der Menschen sich gesehen und wertgeschätzt fühlen?

Der Gallup-Bericht «State of the Workplace» stellt fest, dass aktive innere Kündigung am Arbeitsplatz in ihrer Wirkung dem Gefühl von Arbeitslosigkeit gleichkommt – oder noch schlimmer ist. Jahrzehntelange Forschung zeigt: Eine gute Führungskraft, die Beziehungen auf der Basis von Respekt und Anerkennung aufbaut, hilft Mitarbeitenden, Sinn und Erfüllung in ihrer Arbeit zu finden.

Laut demselben Bericht verursacht mangelndes Mitarbeiterengagement weltweit wirtschaftliche Schäden in Höhe von rund 8,8 Billionen USD – das entspricht 9 Prozent des globalen BIP.

Engagement ist kein Wohlfühlindikator. Eine Gallup-Metaanalyse ergab, dass Unternehmen mit hohem Mitarbeiterengagement 18 Prozent produktiver und 23 Prozent profitabler sind als solche mit geringem Engagement.

Claire erinnerte uns daran: Anerkennung gehört nicht dem HR oder der Führungsetage. Sie gehört allen. Vom CEO bis zum Praktikanten – jeder kann sagen: 
«Das war aufmerksam.»
«Ich schätze, wie du das gemeistert hast.» 
Oder einfach: «Schön, dass du da bist.»

Es muss nicht aufwendig sein. Aber es muss echt sein.

Einige der bedeutendsten Gesten der Anerkennung, die ich erlebt habe, geschahen in ganz normalen, ruhigen Momenten. Nach einem langen Meeting. Am Ende einer anstrengenden Woche. Oder einfach im Vorbeigehen. Ein Blick. Ein Satz. Ein kurzes Innehalten: «Ich sehe dich.»

Eine solche Kultur entsteht nicht zufällig. Sie wächst durch jede einzelne Begegnung. Und je öfter wir sie leben, desto mehr bewegen wir uns weg von Druck und Leistungsangst – hin zu Vertrauen, Sicherheit und echtem Commitment.

Anerkennung ist kein «Nice-to-have». Sie ist keine weiche HR-Massnahme für Newsletter oder Jahresgespräche. Sie ist ein zutiefst menschliches – und zutiefst kulturelles – Bedürfnis. Und wenn sie in den Alltag eingebettet wird, verändert sie die Art, wie Menschen zur Arbeit erscheinen.

Warum das ein Wendepunkt ist

Wenn ein Unternehmen, das sich auf Daten, Risiko und Absicherung stützt, das Thema Anerkennung ins Zentrum stellt, ist das ein Zeichen für Wandel. Ein Wandel weg vom Reagieren auf Probleme – hin zum Fördern von Wachstum und Wohlbefinden.

Deshalb war es wirklich inspirierend, eine Versicherung über Anerkennung sprechen zu hören – nicht als Bonus, sondern als Grundlage für das Wohlbefinden.

Grape insurance ist nicht nur ein Anbieter von Mitarbeitervorsorge. Ihr Ziel ist es, die Gesundheit der Belegschaft zu fördern – durch eine Kombination aus Versicherung, proaktiven Gesundheitsdiensten und Echtzeit-Analysen.

Und soweit ich sagen kann: Sie leben das auch intern. Claires Botschaft war einfach und kraftvoll: Anerkennung schafft Vertrauen, Sicherheit und Menschlichkeit.

Das sind keine «Soft Skills». Es sind die Grundlagen für leistungsstarke, resiliente Teams.

In einer Welt, in der Wohlbefinden noch zu oft als private Aufgabe gilt, zeigt grape: Kultur zählt.

Und Kultur wird nicht gekauft – sondern gestaltet. Ein Moment der Anerkennung nach dem anderen.

Verantwortung und Anerkennung gehören zusammen

Wenn Sie bessere Ergebnisse wollen: Ja, machen Sie einen Plan. Setzen Sie klare Ziele. Übernehmen Sie Verantwortung. 
Aber eines ist klar: Verantwortung und Anerkennung sind kein Widerspruch. Sie wirken gemeinsam.

Wenn Sie möchten, dass Menschen sich kümmern, bleiben und wachsen – zeigen Sie ihnen, dass Sie sie sehen. Nicht nur einmal im Jahr. Nicht nur, wenn sie Erwartungen übertreffen. Sondern im Alltag, in all den kleinen Momenten, die oft übersehen werden.

Denn manchmal braucht es nur einen Satz: «Ich sehe dich. Und das, was du tust, ist wichtig.»

Wir diskutieren endlos über Strategien für Bindung, Engagement und Leistung. Doch echte, menschliche Anerkennung im Alltag könnte eines der stärksten Werkzeuge sein, die wir haben.

Wenn wir wollen, dass Menschen bleiben, wachsen und ihr Bestes geben – dann sollten wir aufhören, so zu tun, als sei Druck die Antwort.

Mirela Dimofte

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